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num: 29597
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GRUPPE: de.sci.mathematik
FROM  : Ulrich D i e z 
DATE  : Wed, 26 Nov 2025 22:41:33 +0100
TEMA  : =?UTF-8?Q?Off_topic_-_Fremdsprachige_Zitate_und_amerikanische_Weihn?= =?UTF-8?Q?achtsm=C3=A4nner_=28Was=3A_Supertasks_-_Das_Ross=E2=80=93Littlewo?= =?UTF-8?Q?od-Paradox=29?=
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Blacky Cat schrieb:

> Am 25.11.2025 um 11:28 schrieb Ulrich D i e z:
>> 
>> Das einzige, was er nicht in deutscher Sprache geschrieben hat, waren 
>> Zitate aus einer englischsprachigen Quelle.
> 
> 
> ja... eben drumm ...
> ich weiß grad nicht, ob man in einer deutschsprachigen Gruppe, englische
> Zitate bringen muss ?

Wenn es einem darum geht, den originalen Wortlaut zu liefern...

Trotz allem hat diese Newsgroup ein "sci" im Namen. D.h., einst gab es 
den Anspruch, Diskussionen in dieser Newsgroup auf wissenschaftlichem 
Niveau zu halten. Da sollte es drin sein, etwas in der Sprache zu 
zitieren, in der es formuliert wurde.

> Für manche (mich) ist das schwer zu greifen, da ich das geblubber erst
> transskripten muss, und die Tätigkeit die dahinter steckt, derart abge-
> lengt wird (mich), das ich wieder den roten Faden finden muss - zwischen
> dem deutschsprachigen, und dem englischsprachigen (transskropten) Teil.

Wenn ich merke, dass ich eine Sprache nicht verstehe, füge ich 
heutzutage manchmal den Text in einen Chat im KI-Modus der Google-Suche 
ein, oder bei ChatGPT oder in den AI Chat von deepAI, zusammen mit der 
Anweisung, ins Deutsche zu übersetzen. Oder ich lasse DeepL übersetzen -
 .

Wenn man seinen Lesefluss nicht unterbrochen haben möchte, kann man ein 
Posting insgesamt per Copy-Paste an so einen KI-Chat schicken, mit der 
Anweisung, es insgesamt zurück zu liefern, aber mit allen 
nicht-deutschsprachigen Textsequenzen ins Deutsche übersetzt. Man 
bekommt von solchen Chatbots mitunter lustige Ausgaben zurück. Aber 
Vorsicht! Die wissen dann auch, womit man sich beschäftigt...

> Okay, man könnte jetzt da ein *FacePalm* bekommen, weils dann jetzt wohl
> heißen mag: Wer Englisch nicht kennt, der hat die Welt verpennt !

Warum Facepalm? Es geht ja nicht speziell ums Englische, sondern ums 
Prinzip. Ich denke, es ist für niemanden ausgeschlossen, einem Zitat in 
einer Sprache zu begegnen, die ihm nicht geläufig ist.

> Aber das ist ja so wie Weohnachten - das mag ich auch nicht mehr, weil
> das so sehr amerikanisiert wurde und der einstige blaue Weihnachtsmann
> nun mit roten Mantel überall zu sehen ist - ein dankes liebesschön an
> die Coca Cola GE-MEIN-DE.
Du gewärtigst eine Art allgemeiner Amerikanisierung? Vielleicht wird 
sich das demnächst legen, wo die USA unter Trump und Vance bald in den 
Warschauer Pakt eintreten, um sich unter anderem einen Teil des 
ukrainischen Kuchens sichern zu können ... ;-)

Ich erinnere mich an Zeiten, als auch viele Leute geradezu nach 
Amerikanisierung gierten und das nicht schlecht fanden.
Bluejeans, T-Shirts, Zigaretten, Kaugummi, Tupperware, Woolworth, 
Ford-Autos, Filme und Fernsehserien, Comics, ... In der Bundesrepublik 
der Nachkriegszeit. In der DDR sowieso.

Wenn Kinder früher deutschen Karl May lasen oder sich Hörspielkassetten 
mit Winnetou und Old Shatterhand anhörten oder im Fernsehen US-Serien 
wie Fury oder Lassie oder Bonanza ansahen und dann entsprechend Cowboy 
und Indianer spielten und dabei Spaß hatten - war das auch böse 
Amerikanisierung?

Ich denke, dass es nicht wirklich die sogenannte Amerikanisierung ist, 
was stört. Sondern der orchestrierte, Bewusstseinslagen manipulierende, 
dumm anmutende aber anscheinend für die Strippenzieher/innen hinreichend 
funktionierende, an Stereotypen aufgezogene Kommerz-Rummel.
Diese Methode des Manipulierens und Geldmachens ist aus den USA nicht 
unbekannt. Dadurch ist die Vorstellung, dass in den USA gerne mit dieser 
Methode Geld gemacht wird, zu einem Stereotyp geworden.  Das führt 
inzwischen aber häufig dazu, dass das Anwenden dieser Methode, 
insbesondere wenn dabei auch noch mit Klischees gespielt wird, die mit 
Amerika assoziiert werden, oft auch dann den Amerikanern(tm) angekreidet 
wird, wenn gar keine Amerikaner, sondern ganz andere dahinterstecken, 
die auf diese Weise Profit und/oder Stimmung machen wollen.[1] Ich habe 
viele US-Amerikaner kennengelernt, denen solcher an Stereotypen 
aufgezogener Kommerz-Rummel gewaltig auf den Keks geht.

Abgesehen davon habe ich mit dem Begriff "Amerikanisieren" ein Problem:
Erstens bestehen die beiden amerikanischen Kontinente nicht nur aus den 
USA. Zweitens sind die USA ein sehr inhomogenes Gebilde, sodass sich die 
Frage stellt, was als amerikanisch(tm) gelten kann und was, weil es nur 
von einer bemerkbaren, aber nicht die amerikanische Mehrheit bildenden 
Teilmenge der Amerikaner getragen wird, nicht. Drittens gehören zum 
Beeinflussen zwei dazu: Einer, der es versucht und einer, der es auf 
sich wirken lässt.

[1] Beispiel: Seit etwa zehn Jahren geistern in meiner Gegend zur 
Halloween-Zeit vereinzelte Kindergrüppchen durch die Straßen und 
klingeln an den Haustüren und verlangen "Süßes oder Saures". Tragen oft 
Kostümierung, wie sie in dieser Zeit in den Prospekten unserer 
Discounter verramscht wird. Weder bei den Kindern, noch bei den 
Discountern, die ihr in Billiglohnländern produziertes Sortiment 
anbieten, sitzen US-Amerikaner am Beratungstisch, um den Willen auf 
Halloween-Rummel zu richten. Den Willen, US-Halloween-Klischees zu 
etablieren, um daran zu verdienen, haben da ganz andere.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
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