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num: 29139
------------------------- GRUPPE: de.sci.mathematik FROM : MoebiusDATE : Tue, 1 Apr 2025 20:34:32 +0200 TEMA : =?UTF-8?Q?Re=3A_Eine_merkw=C3=BCrdige_Stille_//_TH7_Definition_=27n?= =?UTF-8?B?w7Z0aWcn?= --------------------------------------------- Am 01.04.2025 um 20:17 schrieb Moebius: > Am 31.03.2025 um 01:37 schrieb Moebius: >> Am 31.03.2025 um 01:04 schrieb Moebius: >>> Am 31.03.2025 um 01:02 schrieb Moebius: >>>> Am 31.03.2025 um 00:38 schrieb Moebius: >>>> >>>>> Der folgende offenbar gültige logische Schluss lässt sich nicht mit >>>>> Hilfe des von Aristoteles gelehrten Systems (->Syllogismus) beweisen: >>>>> >>>>> „Alle Pferde sind Tiere; also sind alle Pferdeköpfe Tierköpfe“ >>>> >>>> Kann das hier jemand beweisen? :-) >>> >>> Hinweis: Das hat insbesondere auch etwas mit dem Thema "Definition" >>> zu tun. Passt also ganz gut in den Thread. :-) >> >> Spoiler >> >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> . >> >> Der springende Punkt ist natürlich die Definition (sic!) der >> Begriffe / Pferdekopf/ und /Tierkopf/. >> >> Wenn man man die Begriffe P, T und K (/Pferd/, /Tier/ und /Kopf von/) >> als undefinierte Grundbegriffe voraussetzt, kann man den oben >> erwähnten Schluss (mit passenden Definitionen) leicht beweisen. Wir >> definieren: >> >> PK(x) :<-> Ey(P(y) & K(x,y)) ...x ist ein Pferdekopf >> >> wobei K(x,y) bedeuten soll "x ist ein Kopf von y". >> >> x ist also ein Pferdekopf, wenn es ein Pferd y gibt, so dass x ein >> Kopf von y ist. >> >> Ebenso: >> >> TK(x) :<-> Ey(T(y) & K(x,y)) ...x ist ein Tierkopf >> >> x ist also ein Tierkopf, wenn es ein Tier y gibt, so dass x ein Kopf >> von y ist. > > Man ist vielleicht versucht, hier statt der Relation K ("... ist ein > Kopf von ...") eine Funktion ("der Kopf von ...") zu verwenden und dann > PK ("Pferdekopf") und TK ("Tierkopf") wie folgt zu definieren: > > PK(x) :<-> Ey(P(y) & x = K(y)) > "x ist ein Pferdekopf gdw. es ein Pferd gibt, dessen Kopf x > ist." > > und > TK(x) :<-> Ey(T(y) & x = K(y)) , > "x ist ein Tierkopf gdw. es ein Pferd gibt, dessen Kopf x ist." > > Das wären aber keine "adäquaten" Definitionen für /Pferdekopf/ bzw. / > Tierkopf/, weil es eine Tatsache ist, dass es Tiere ohne Köpfe gibt (z. > B. Schwämme, Quallen oder Seesterne) und ebenso (als Fehlbildungen) > Tiere mit mehreren Köpfen. Wenn also x so ein Tier wäre, was wäre dann > F(x) (wenn F(x) DER Kopf des Tiers x sein soll)? > > Tatsächlich basieren also diese Definitionen auf einer (versteckten) > "Zusatzannahme", nämlich dass alle Pferde/Tiere genau einen Kopf haben > (was -wie wir eben gesehen habe- FAKTISCH nicht immer der Fall ist). Witzig ist, dass aber die Grundidee dieser alternativen Definitionen _im Kontext der Mengenlehre_ beibehalten werden kann, und dann offenbar adäquate Definitionen der Begriffe /Pferdekopf/ und /Tierkopf/ ermöglicht. :-) K ist dabei weiterhin eine Funktion (jetzt aber im mengentheoretischen Sinne), und zwar so, dass K(a) _die MENGE der Köpfe von a_ ist. (Dass diese Menge leer sein kann oder mehrerer Elemente enthalten kann, ist dann kein Problem, sondern ein Feature!) Wir können dann definieren: PK(x) :<-> Ey(P(y) & x e K(y)) "x ist ein Pferdekopf gdw. es ein Pferd y gibt, so dass x ein Kopf von y ist." und TK(x) :<-> Ey(T(y) & x e K(y)) , "x ist ein Tierkopf gdw. es ein Tier y gibt, so dass x ein Kopf von y ist." Vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Korrespondenz_(Mathematik). head: